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Ávila: Die schönsten mittelalterlichen Stadtmauern Spaniens

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Ávila mit 50.000 Einwohnern, ein Juwel des mittelalterlichen Spaniens, befindet sich auf 1.128 m über dem Meeresspiegel in der Region Kastilien und León in einem felsigen Bereich der Gebirgsketten der Sierra de Guadarrama und der Sierra de Gredos am rechten Ufer des Flusses Adaja, einem Nebenfluß des Duero.

Die Stadt wurde als Schutz der spanischen Gebiete vor den Arabern im XI. Jahrhundert gegründet. Ávila ist bekannt für den fast vollständigen Erhalt seiner Stadtmauer und auch weil es die Heimat einer der größten Heiligen des Katholizismus Santa Teresa von Ávila und des Großinquisitors Torquemada ist.

Die Altstadt von Ávila bildet mit seinen Kirchen Extra-Muros (vor der Stadt) seit 1985 einen Teil der von der UNESCO geschützten Stätten als Welterbe der Menschheit.

WAS GIBT ES ZU SEHEN? DIE HAUPTSEHENSWÜRDIGKEITEN VON ÁVILA

EIN GROSSARTIGER MAUERGÜRTEL

Die imposanten Festungsanlagen von Ávila (XI. bis XIV. Jahrhundert) umschließen den besterhaltenen Mauergürtel ganz Spaniens. Die Mauer in viereckiger Form erstreckt sich über mehr als 2,5 km Länge, 12 m Höhe und 3 m Dicke. Die Mauern von Ávila verfügen über 88 halbkreisförmige Türme und 9 Zugangstore (Puerta del Alcázar, Puerta del Peso de la Harina, Puerta de San Vicente, Puerta del Mariscal, Puerta del Carmen, Puerta del Adaja, Puerta de la Malaventura, Puerta de la Santa und Puerta del Rastro).

Die Gesamtansicht der Stadt mit ihren Mauern kann man sowohl bei Tage als auch bei Nacht in Augenschein nehmen. Der beste Punkt für einen vollständigen Überblick gibt es vom Aussichtspunkt Cuatro Postes an der Staatsstraße nach Salamanca. Aber die Attraktionen von Ávila bestehen nicht nur aus ihrem Mauergürtel.

EIN HISTORISCHES ZENTRUM MIT VIELEN WERTVOLLEN DENKMÄLERN

Den Rundgang zur Besichtigung der Stadt kann man bei der Puerta del Alcazar beginnen, um von dort die Kathedrale im romanisch-gotischen Baustil San Salvador (XII. bis XIV. Jahrhundert) zu erreichen. Dies ist ein massives dreischiffiges Bauwerk, wo die romanische Apsis in das Festungswerk eingelassen ist und sich die Mauern mit Zinnen und Konsolen türmen. Sehen kann man: Das Barock-Portal der Westfassade und auf der linken Seite das Portal der Apostel aus dem XIV. Jahrhundert, die Capilla Mayor mit dem bemerkenswerten Altarbild mit Szenen aus dem Leben Christi, das Museo Capitular mit einem Gemälde von El Greco und dem gotischen Kreuzgang aus dem XIV. Jh. Neben der Puerta de la Santa befindet sich das Kloster Santa Teresa aus dem XVII. Jh., entstanden an der Stelle, wo sich das Haus von Santa Teresa befand, ergänzt durch den Anbau des Museo de Recuerdos Teresianos.

Am mit Säulengängen ausgestatteten Zentralplatz – dem Plaza Mayor – erhebt sich die Kirche San Juan (Ende XV. Jh.), das Taufbecken von Santa Teresa und die gotische Kirche Mosén Rubí. Unter den Profanbauten im Stadtinneren sind erwähnenswert der Palacio Episcopal (XVII. Jh.), die Casa del Conde de Oñade (XV. Jh.) mit einem Zinnenturm, die Casa de Superunda und die Casa de los Almarza, beide aus dem XVI. Jh. und der Palacio de los Velada mit einem Hof von dreistöckigen Galerien. Besichtigt werden können auch der Palacio de las Aguilas, die Casa dei Deanes (XVI. Jh.), das Haus der Dávila, der Palacio de Valderrábanos (XV. Jh.), der Palacio de los Verdugo (XV./XVI. Jh.) und vor allem der Palacio der Guzmanes mit dem schönsten Turm der Stadt: Dem Torreón de los Guzmanes.

EINE BEDEUTENDE SAKRALARCHITEKTUR

Unter der Sakralarchitektur außerhalb der Stadtmauern befinden sich verschiedene Meisterwerke. Auf der Ostseite der Stadt ist es die Kirche San Pedro (XI. bis XIV. Jh.), die als eines der besten Beispiele der kastilischen Romanik angesehen wird. Ihre Fassade besitzt eine wunderschöne Rosette, während sich im Inneren ein Taufbecken aus dem XII. Jh. befindet.

Die Basilika San Vicente (XI. bis XIV. Jh.) stellt einen Meilenstein im Übergang zur Gotik dar. Die Kirche bietet eine schöne Fassade und einen gotischen Portikus, während es im dreischiffigen Inneren Grabdenkmäler von San Vicente und den Schwestern (XII. Jh.) gibt. Das Kloster Santo Tomás (XV. Jh.), die Sommerresidenz der Katholischen Könige, verfügt über eine gotische Kirche mit dem Marmorgrab des Prinzen Juan, Sohn von Ferdinand und Isabella im Inneren und ist ein Werk von Don Fancelli aus dem Jahr 1502. Interessant sind auch die Kreuzgänge: Der Claustro del Silencio und der Renaissance-Kreuzgang de los Reyes. Am Rande der Stadt befindet sich das Monasterio de la Encarnación von 1499, wo Santa Teresa ihr Gelübde ablegte und 28 Jahre lebte.

SEHENSWERTES IN DER UMGEBUNG VON ÁVILA

In der Umgebung von Ávila kann man die Sierra de Gredos besuchen, wo man Wintersport, Jagd, Fischfang und Bergsteigen betreiben kann. Diese Gebirgsgegend erreicht ihre größte Höhe im Monte Almanzor mit 2.590 m. Der Hauptort in diesem Bereich ist Arenas de San Pedro, wo man eine gotische Kirche, eine Burg und ein Kloster besuchen kann. An der Straße, die nach Toledo führt, liegt San Martin de Valdeiglesias mit einer Burg aus dem XV. Jh. und den sogenannten Toros de Guisando, Stiere aus Stein aus der Eisenzeit (II. Jh. vor Christi Geburt).

Das Klima von Ávila

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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