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Vilnius: Stadt der Gotik, der Renaissance und des Barocks

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Vilnius, die Hauptstadt Litauens, ist eine Stadt, die über eine halbe Million Einwohner zählt. Die Bevölkerung der Stadt ist mehrheitlich litauischer Abstammung (57,8%), aber es gibt bedeutende Minderheiten, die in der Stadt leben. Unter diesen sind die Polen die zahlreichsten, die 18,7% der Bevölkerung stellen. Auch die Russen bilden mit 14% eine größere ethnische Gruppe in der Stadt.

Die Hauptstadt Litauens liegt in einem flachen Gelände im Südosten des Landes am Zusammenfluß der Flüsse Vilnia und Neris. Die dezentrale Lage im Verhältnis zum Rest des Landes beruht auf den über Jahrhunderte wechselnden Grenzen Litauens. Zu einer Zeit befand sich Vilnius im geographischen Zentrum des Großherzogtums Litauen, einem Staatswesen, das viel ausgedehnter war als das heutige Litauen.

DIE ALTE GESCHICHTE

Die Stadt entstand im X. Jahrhundert als kleine Siedlung von baltischen Stämmen, und im Jahr 1323 wurde sie Hauptstadt des Großherzogtums Litauen. Dann gewährte im Jahr 1387 der König von Polen und Großherzog von Litauen Wladyslaw II. von Polen Vilnius das Stadtrecht. 1377 wurde Vilnius von den Deutschrittern zerstört. Diese wurden aber 1410 in der Schlacht von Tannenberg (Grunwald) besiegt.

Zu Beginn des XVI. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Kultur-, Handels- und Gewerbezentrum Osteuropas und wurde zu einem der bedeutendsten Druckereistandorte Europas. Zwischen 1503 und 1522 wurde die Stadt von einer Mauer mit 10 Toren umgeben. Vilnius erreichte den höchsten Stand seiner Entwicklung unter der Herrschaft von Sigismund II. von Polen (Zygmunt II.), der hier im Jahr 1544 seinen Hof einrichtete.

Im Jahr 1579 wurde die Universität Vilnius gegründet, die schnell zu einer der größten Wissenschafts- und Kulturzentren des baltischen Raumes aufstieg. Im Jahr 1795 wurde die Stadt von Rußland annektiert (3. Polnische Teilung) und erhielt den Status des Hauptortes der Nordwest-Provinz des Zarenreiches. In dieser Zeit erlitt die Bevölkerung die religiöse und politische Unterdrückung durch die russische Regierung. Im Jahr 1831 schlossen die Russen die Universität und die katholischen Kirchen wurde in orthodoxe umgewandelt.

DIE GESCHICHTE DES ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERTS

Während des Ersten Weltkrieges wurde Vilnius von 1915 bis 1918 von den Deutschen besetzt. 1920 wurde Litauen unabhängig, aber im Februar 1922 wurde Vilnius von Polen annektiert und stieg zum Hauptort der Wojewodschaft Wilno auf. Mit der Unterzeichnung des Molotow-Ribbentrop-Pakts, der Osteuropa in eine sowjetische und eine deutsche Einflußsphäre teilte, drang die Rote Armee in Ostpolen ein, und Vilnius wurde am 19. September 1939 von den russischen Truppen besetzt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt im Juni 1941 von den Deutschen besetzt. Während der Besetzung unterlag die zahlreiche jüdische Bevölkerung einer brutalen Ausrottung. Über 100.000 Menschen, etwa 95% der heimischen jüdischen Bevölkerung, wurden ermordet. Im Juli 1944 wurde Vilnius wieder an die Sowjetunion angeschlossen. Am 11. März 1990 wurde Vilnius die Hauptstadt des neuen, unabhängigen Staates Litauen.

WIE KOMMT MAN NACH VILNIUS?

Mit dem Flugzeug: Der internationale Flughafen Vilnius (Vilnius International Airport, Tarptautinis Vilniaus Oro Uostas) liegt etwa 7 km vom Stadtzentrum entfernt. Der Flughafen ist durch eine direkte Eisenbahnverbindung mit dem Hauptbahnhof verbunden. Die Fahrt dauert 7 Minuten. Die Verbindung zwischen dem Flughafen und der Stadt wird auch durch einen Busverkehr wahrgenommen: Linie1 (Flughafen – Hauptbahnhof) und Linie 2 (Flughafen – Stadtmitte – Šeškinė)

Der Flughafen von Vilnius ist mit zahlreichen Städten Europas verbunden; darunter sind Moskau, Berlin, Prag, Paris, Rom, Mailand und London. Unter den Fluggesellschaften mit häufigen Flügen nach Vilnius sind Air Baltic, Austrian Airlines, Wizz Air, Finnair, LOT Polish Airlines, Lufthansa und Ryanair.

Mit dem Auto: Um Vilnius von Italien aus zu erreichen, muß man die folgenden Länder durchqueren: Österreich, die Tschechische Republik (oder die Slowakei) und Polen. Die Fahrtstrecke ist sehr lang, und die Benutzung des Flugzeugs ist bei weitem vorzuziehen. Bei einer anderen Fahrtroute benutzt man für die Durchquerung Deutschlands Autobahnnetz und schließlich das Straßennetz von Polen.

WIE KANN MAN SICH FORTBEWEGEN? STÄDTISCHE VERKEHRSMITTEL IN VILNIUS

Vilnius wird von einem dichten Netz öffentlicher Verkehrsmittel bedient: Es gibt 60 Buslinien und 20 Obus-Linien. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind von 4.00 bis 24.00 Uhr in Betrieb.

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Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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