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San Ignacio Miní: Ruinen einer Guaraní-Jesuitenmission

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Sie liegen im Norden Argentiniens. Auf der argentinischen Seite des Territoriums schieben sich die Ruinen keilförmig zwischen Paraguay und Brasilien bis zu den Iguazú-Wasserfällen vor. San Ignacio Miní war eine der zahlreichen Missiostationen, die von den Jesuiten im 17. Jahrhundert in Südamerika gegründet wurden. In jener Zeit gründeten sie an die 30 Missionstationen auf dem Gebiet, das heute Grenzbereich zwischen den Staaten Argentinien, Paraguay und Brasilien ist.

Viele Ruinen der alten Jesuitenmissionen befinden sich in der argentinischen Provinz Misiones. Unter diesen können wir Candelaria, Loreto, Santa Ana, Santa Maria und schließlich San Ignacio Miní nennen. Die letztgenannte Mission ist von allen am besten erhalten. Hier gibt es wundervolle künstlerische und bildhauerische Details, die sie zum Symbol des Stils, der als Guaraní-Barock bekannt ist, geworden sind.

EIN EINZIGARTIGER BAROCKSTIL

Das Hauptgebäude der Mission ist die mächtige Kirche, die vom italienischen Jesuitenarchitekten Giuseppe (José) Brasanelli entworfen wurde. Die Kirche ist 74 m lang und 24 m breit und besitzt Mauern aus rotem Sandstein mit oft 2 m dicken Mauern und einem Fußboden aus Keramikfliesen.

Auf dem Hauptplatz der Niederlassung von San Ignacio Miní, künstlerisch wie die übrige Mission von Guaraní-Künstlern ausgestaltet, liegen gegenüber der Kirche auch die Gebäude der Küche, der Speisesaal, die Schule, der Wohnbereich der Jesuiten mit dem Friedhof und über 200 Häuser der Guaraní-Indios. Auf dem Höhepunkt des Ausbaus der Mission im Jahr 1733 erreichte die dort lebende Bevölkerung 4.000 Personen.

Aufgrund der Niederlage, die die Miliz der Missionare den paulistaner Bandeirantes in Mbororé am Fluß Uruguay im März 1641 zufügte, , gab es in den Jesuitenreduktionen eine ständige Vergrößerung und Ausdehnung, die bis 1732 andauerte, dem Jahr in dem die Bevölkerung der damals existierenden Missionstationen die beträchtliche Anzahl von 141.182 Einwohnern erreichte. Im Jahr 1740 – nur acht Jahre später – war die Bevölketung aufgrund einer Epidemie auf 73.910 Bewohner zurückgegangen. 1767 wurde der Jesuitenorden vom Papst aufgehoben, und die Missionstationen wurden aufgegeben.

Die Ruinen von San Ignacio beherbergen heute auch ein interessantes Museum über die Geschichte der Mission und der Guaraní-Indios: Das Jesuitische Museum von San Ignacio Miní. Seit 1984 ist San Ignacio Miní zusammen mit anderen Missionsstationen wie Santa Ana, Santa Maria, Nuestra Señora de Loreto und Santa Maria Mayor (Argentinien) und den Ruinen von São Miguel das Missões (Brasilien) in die Liste der Welterbestätten der Menschheit der UNESCO aufgenommen.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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