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Ghana: Die Goldküste und das Königreich der Ashanti

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Ghana ist ein westafrikanischer Staat am Golf von Guinea. Dieses Land, das früher Goldküste genannt wurde, war bis 1957 eine britische Kolonie. Auf dem Territorium Ghanas hatten sich zahlreiche afrikanische Königreiche entwickelt. Das mächtigste war das Königreich Ashanti. Die Küsten wurden im 15. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern erkundet. Hier errichtete Portugal 1482 die erste europäische Siedlung im Golf von Guinea: Das Fort São Jorge da Mina in der Nähe der heutigen Stadt Elmina. Die Handelssiedlung wurde wichtig für den Goldhandel, da hier das Gold der im Landesinneren gelegenen Minen eintraf.

In den folgenden Jahrhunderten war die Küste Ghanas Schauplatz der Kämpfe zwischen europäischen Staaten, die darauf abzielten, den neuen und profitablen Sklavenhandel zu kontrollieren. An der Goldküste wurden Dutzende von Festungen von Portugiesen, Niederländern, Engländern, Schweden, Brandenburgern (Deutschen), Franzosen und Dänen errichtet, die häufig den Besitzer unter den Kolonialmächten wechselten. Diese Situation endete erst mit der Abschaffung des Sklavenhandels im 19. Jahrhundert, der britischen Vorherrschaft entlang der Küste und mit der Ausweitung ihrer Kontrolle auch über das Landesinnere, auch wenn die Dänen und die Niederländer ihre Stützpunkte an der Goldküste noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts behielten.

GEOGRAPHIE

Ghana spiegelt zu einem größeren Teil die Grenzen der britischen Kolonie Goldküste wider. Das Land erstreckt sich mit einer niedrigen und sandigen Küste mit zahlreichen Lagunen etwa 500 km entlang des Atlantiks und des Golfs von Guinea. An der Küste gibt es Landzungen wie beim Kap der drei Landzungen (Three Points Cape), welches der südlichste Punkt des Landes ist.

Das Dorf an diesem Kap besteht hauptsächlich aus flachem Land mit Bretterverschlägen und Wellblechbedachung. Die höchsten Gebiete des Landes sind nur 300 m hoch. Nur auf der Kwahu-Hochebene (Kwahu-Plateau) nordwestlich von Accra gibt es Höhen von 788 m. Aufgrund der starken Regenfälle, die das gesamte Territorium Ghanas charakterisieren, ist das Flußnetz stark ausgebreitet. Unter den Flüssen ist der wichtigste der Volta, der durch den Zusammenfluß von Weißem Volta und Schwarzem Volta entsteht und heute zum größten Teil vom Volta-See gebildet wird, einem künstlichen See, der nach dem Bau des Akosombo-Staudamms entstanden ist. Der Volta-See ist mit 8.502 km² der weltweit größte künstliche See.

Ghana besteht im Wesentlichen aus drei Arten von Vegetation. Entlang der Küste erstreckt sich ein mehrere zehn Kilometer tiefer Streifen der Küstensavanne. Nördlich davon liegt auf mehreren hundert Kilometern Tiefe der Regenwald. Schließlich erstreckt sich die Savanne vom Ende des Waldes bis zur Grenze zu Burkina Faso.

WIRTSCHAFT

Das Land fördert und exportiert erhebliche Mengen Erdöl und Erdgas und gehört zu den wichtigsten Förderländern der Welt für Gold und Diamanten. Von den landwirtschaftlichen Produkten ist Kakao das wichtigste.

Die offizielle Website der Regierung von Ghana.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

  • Fläche: 238.535 km² – Ackerland 18,1%, Wiesen und Weiden 35,2%, Wald und Buschwerk 40,2%, nicht kultiviert oder unproduktiv 6,5% –
  • Bevölkerung: 30.400.000 (Stand: 2019). Ethnische Gruppen: Akan 47,5%, Dagbani/Mol 16,6%, Ewe 13,9%, Ga-Adangbe 7,4%, Gurma 5,7%, Guan/Gonja 3,7%, Gurunsi 2,5%, Bissa/Mande 1,1%, andere 1,6%
  • Hauptstadt: Accra.
  • Sprachen: Die Amtssprache ist Englisch. In Ghana werden über hundert ethnische Sprachen gesprochen.
  • Religion: Christen 71,2%, Muslime 17,6%, Animisten 5,2%
  • Währung: Ghana Cedi (GHS)
  • Zeitzone: UTC+1 Stunde, Sommerzeit: UTC+2 Stunden

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